Ein Porsche 911 992 Carrera S Cabrio in der Frontansicht vor dem Bayerischen Nationalmuseum.

Der Porsche 911 (992) Carrera S Cabrio: Vergleich zum Vorgänger

Veröffentlicht am 27.01.2025

Zweimal wurde der Liefertermin verschoben, doch endlich stand Mitte 2019 das Porsche Carrera S Cabriolet der Baureihe 992 in unserer Garage. Abgeholt haben wir die neue Version mit der alten, nämlich dem Porsche 911 Carrera T 991.2; perfekte Voraussetzungen also, um die Modelle im Direktvergleich gegenüberzustellen.

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Inhalt

Für die Nerds: die wichtigste technischen Daten des 911

Ehrlich gesagt haben wir zum S gegriffen, weil das Basis-Modell zum Start noch nicht verfügbar war. Traurig sind wir aber keinesfalls, immerhin ist der S natürlich eine Ecke schneller als der Basis-„Elfer".

Doch was kann der Sport-Schwabe jetzt genau? 450 PS Leistung beschleunigen das Cabriolet in 3,9 Sekunden (3,7 s mit Sport-Chrono Paket) von 0 auf 100 km/h. Ein Ende hat die Beschleunigung bei 306 km/h. Ob das stimmt? Da sind wir uns nicht ganz sicher. Auf Youtube kursieren schon die ersten Videos, nach denen das Stuttgarter Cabriolet zumindest laut Tacho über 320 km/h schnell war.

Die massive Kraft wird dabei nur auf die Hinterräder übertragen. Eine Allradversion gibt es alternativ, kostet aber natürlich noch einmal deutlich Gewicht – und Geld. Erstmals wird sich aber die Karosserie nicht, wie 911-typisch gewohnt, durch den Allradzusatz verbreitern. Schon die Heck-Variante ist mit der breiten Karosserie ausgestattet, um die Herstellung weiter zu vereinheitlichen.

Ein Porsche 911 992 Carrera S Cabrio in der Seitansicht vor dem Bayerischen Nationalmuseum.

Das Design des Porsche 911 992: klassisch, doch mit Kritikpunkten

Das Porsche Cabriolet haben wir, wie auf den Bildern zu sehen, in der Farbe Achatgrau mit schwarzen Felgen und schwarzem Verdeck konfiguriert. Im Gesamteindruck wirkt der Wagen deutlich breiter gegenüber dem Vorgängermodell. Hinten fällt das nun durch das durchgezogene, breite LED-Band auf. Der Kofferraumdeckel ist eckiger und lässt durch die Linien die älteren Baureihen wiedererkennen.

Insgesamt sind die Veränderungen jedoch so gering, dass wohl nur jeder für sich entscheiden kann, ob man das Design nun schöner oder „unschöner“ findet. Wir haben eine kleine Umfrage bei Instagram gestartet, bei der wir einen 991 und einen 992 gegenübergestellt haben. Dazu die Frage, welche Version unseren Followern besser gefallen würde. Die Community war sich ebenso uneinig wie wir: nämlich genau zu 50 %.

Im Innenraum wird das Bild jedoch ein wenig klarer. Spätestens beim Anblick der bekannten (und furchtbar uneleganten) Großserien-Knöpfe und -Schalter aus dem VW-Konzern entscheidet sich die Mehrheit wohl für den 991. Das Gefühl, ein einzigartiges Auto – und einen Porsche – zu fahren, kann der Innenraum des 991 viel besser vermitteln.

Das Heck eines Porsche 911 992 Carrera S Cabrio mit geöffnetem Türen vor dem Bayerischen Nationalmuseum.

Das wichtigste zum Schluss: Wie fährt sich der Hobel?

Zunächst einmal. Der neue Porsche 911 fährt sich perfekt. Egal ob im Alltag, für den er noch mehr Grand Tourer geworden ist, auf der Landstraße, wo das neue butterweiche 8-Gang-Getriebe seidenweich schalten kann, oder auf der Rennstrecke, auf der das Getriebe zur absoluten Dynamikwaffe wird und jeden Gang richtig einlegt. Als ob er die Gedanken des Fahrers selbst lesen könnte.

Alles andere ist ja eigentlich schon aus der Baureihe 991 bekannt und wurde bereits ausreichend in den Himmel gelobt. Doch leider geht für uns durch die Perfektion auch noch einmal etwas Emotion verloren. Klar gehört das Fahrzeug zu den besten Autos der Welt. Aber vergleicht man den Motorsound, fällt schon auf, dass die Jungs von Porsche leider nicht in der Lage waren, trotz OPF ein gutes Klangbild herauszuholen. Wo selbst der 991 noch kernig röchelt, hat man im 992 eher das Gefühl, einen Software-gesteuerten Sound aus dem Lautsprecher zu hören. Und das trotz Sportabgasanlage im Sportmodus.

Die Porsche-typischen Anzeigen mit einem analogen Tacho und ikonischen Zeigern in orange wurden durch großflächige Screens mit allerlei sinnvollen Anzeigen ersetzt. Das ist toll und modern. Aber wollen wir das, wenn wir einen Porsche fahren?

Nächstes Beispiel: Der Schlüssel zum Starten des Motors wird nicht mehr eingesteckt. Er kann jetzt ganz komfortabel auf der Mittelkonsole abgelegt werden. Das mag einfacher sein. Die Frage bleibt aber: Wollen wir das, wenn wir einen Porsche fahren?

Nicht umsonst sind die Preise für alle alten 911er geradezu explosiv angestiegen. Die meisten Fahrzeuge haben dabei nicht einmal eine Servolenkung. Hier zeigt sich, dass die Fans vom Mythos 911 mehr Wert auf ganz grundlegende Dinge wie Boxermotor, die einzigartige Form, Sportlichkeit und vor allem das Gefühl, selbst zu fahren, legen. Dennoch wird sich der Porsche bei den Managern und Vorständen der Welt wohl wieder wie geschnitten Brot verkaufen und das zu Recht… wie eingangs erwähnt ist es schließlich ein perfektes Auto.

Ein graues Porsche 911 992 Carrera S Cabrio in der Heckansicht vor dem Bayerischen Nationalmuseum.

Porsche 911 selber fahren – unser Fazit

Gerne können Sie den Mythos Porsche 911 erleben und sogar die neuesten Baureihen selbst vergleichen. Bei uns können Sie sowohl das Vorgängermodell des Porsche 911 mieten (991) als auch das ganz neue Modell, den Porsche 911 Carrera S Cabrio in der Version 992. Gönnen Sie sich einfach etwas für den nächsten Sommer Urlaub und fahren Sie zum Beispiel offen durch die Toskana.

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